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Polarlichter in Island 

BACKPACKZEIT • 7. Juni 2019

Alles rund um die magischen Lichter.


Heute soll es sich um die magischen Polarlichter drehen. Wir wollen auf verschiedene Fragen und Fakten eingehen. Alle Informationen, die ihr hier findet, haben wir im Laufe des Roadtrips gelesen oder beruhen auf eigenen Erfahrungen.

Fangen wir mal ganz am Anfang an. Was ist die Aurora borealis (Nordlichter) eigentlich? Im Norden werden die Polarlichter, Aurora borealis genannt und im Süden Aurora australis. Rund um die Polarlichter gibt es viele verschiedene Sagen und Mythen. Diese reichen von Seelen der Verstorbenen bis hin zu verschiedenen Göttern die mit uns Menschen kommunizieren. Aber kommen wir zu dem wissenschaftlichen Teil. Die Aurora besteht aus elektrisch geladenen Teilchen des Sonnenwinds (Solarpartikel), die in das Magnetfeld der Erde eintreten und dort ionisieren. Durch die entstehende elektromagnetische Strahlung wird das für uns sichtbare Licht abgegeben. Dieses Licht, kann verschiedene Farben haben. Dies liegt an den verschiedenen Schichten in unserer Atmosphäre. In ca. 100km Höhe tritt das grüne Licht auf. Dieses ist für das menschliche Auge auch am besten wahrzunehmen. In ca. 200km Höhe ist die Atmosphäre dünner. Dort tritt dann das rote und violette Licht auf. Hierfür ist aber mehr Energie notwendig.

Wo kann man die Aurora am besten sehen?

Die Polarlichter treten am häufigsten in den Polarregionen auf. Am besten hierfür ist der 60. Breitengrad. Island liegt auf 64° und ist damit sehr gut gelegen. Aber auch Norwegen und Finnland sind super geeignet, um Polarlichter zu sehen.

Eine weitere Voraussetzung für die Nordlichterjagd ist die Dunkelheit. Um auch die schwächsten Nordlichter zu sehen, ist es Pflicht, sich an einen sehr dunklen Ort zu begeben. Bereits das Licht eures Handys kann das schwache Leuchten eines Polarlichtes für das Auge nicht mehr erkennbar machen. Sollte der Sonnensturm stark genug sein, ist es auch kein Problem die Nordlichter aus Städten zu sehen. Aber dafür muss man eine gute Zeit erwischen.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Wetter! Sollte es stark bewölkt sein, sind die Nordlichter trotzdem da, aber leider verdeckt durch die Wolken.


Wann ist die beste Zeit für die Aurora borealis?

Island bietet nicht nur eine gute Lage für die Aurora, sondern auch noch eine super große Zeitspanne, in der ihr die Lichter sehen könnt. Am besten ist allerdings der Winter geeignet. Warum?! Weil es in dieser Zeit am längsten dunkel ist. Die Wintermonate von September bis Ende April bieten die idealen Bedingungen. Wenn in dieser Zeit das Wetter mitspielt, ist die Chance auf die Aurora sehr groß!


Welche Apps eigenen sich am besten für Nordlichterjagd?

Wir haben einen klassische Wetter-App und zwei verschiedene Apps für die Nordlichterjagd genutzt.

Zum einen nutzten wir die App „Polarlicht“.

Hier findet ihr auf den ersten Blick alles wichtige. Zum Beispiel bekommt ihr Auskunft über den KP-Index. Dieser sagt aus, wie stark die Aktivität der Solarströme ist. Hier gilt: „umso höher, umso besser“. Ab einem Wert von 2-3 habt ihr schon sehr gute Chancen die Polarlichter zu sehen. Aber auch bei geringeren Zahlen besteht die Möglichkeit.

Die App schlägt euch auch die rechnerisch besten Standorte vor. Des Weiteren bietet sie eine Meldefunktion. Hier können alle Nutzer der App eine Meldung abgeben, sobald Polarlichter gesehen wurden. Echt ganz praktisch, wenn man mal keine Lust hat selbst in der Kälte zu warten.

Und zum anderen nutzten wir die App „Islands Ringstraße“.

Hier findet ihr auch die errechnete Wahrscheinlichkeit der Polarlichter. Aber eigentlich diente sie uns auch nur als „zweite Meinung“.


Wie bekomme ich die Nordlichter in die Kamera?

Auch das ist ein wichtiges Thema! Wir wollten diese Erfahrung mit unserer Familie teilen und die Nordlichter natürlich fotografieren. Vorab…eine Kamera kann euch auch bei der Suche nach Nordlichtern helfen. Oft sind die Lichter anfangs sehr schwach und für das menschliche Auge kaum zu erkennen. Ihr seht dann nur einen leichten grauen Schleier. Bei der Dunkelheit sieht das aus wie eine Wolke. Also stellt die Kamera auf und macht öfter mal ein Probebild. Denn eine Kamera mit Langzeitbelichtung kann viel mehr Licht einfangen, als das menschliche Auge. Auf den kleinen Fotos werdet ihr sehen, dass die graue Wolke doch eigentlich grün leuchtet. (so war es bei uns)

Aber jetzt dazu wie ihr die Polarlichter eingefangen bekommt.

Wenn die Aurora stark genug ist, habt ihr Chancen diese sogar mit dem Handy einzufangen. Aber am besten ist eine Kamera mit Langzeitbelichtung. Die jeweilige Einstellung von ISO, Verschlusszeit und Blende müsst ihr jeweils für eure Kamera ausprobieren. Aber anfangs funktioniert es auch ganz gut mit der Voreinstellung für Nachtfotografie.


Unser erstes Mal Polarlichter! Alles über unsere erste Erfahrung mit Polarlichtern.

Ja wir haben Nordlichter gesehen. Wir haben uns im Vorfeld super doll auf die Nordlichter gefreut. Wir wollten diese unbedingt in Island sehen. Das Ganze war dann aber doch schwerer als gedacht! Wir haben auch erst am siebten Tag unserer Reise das Glück gehabt, das atemberaubende Spektakel zu beobachten.

Wir sind an dem Tag relativ früh in Akureyri angekommen und hatten etwas Zeit, um uns die Wetterverhältnisse anzuschauen. Aber dazu könnt ihr mehr in unserem vorherigen Beitrag lesen.

Abends sind wir dann rausgefahren und haben uns ein dunkles Plätzchen gesucht. Eingedeckt mit Tee und Keksen saßen wir nun da und starrten aus dem Auto in den Himmel. Immer wieder zogen Wolken vorbei und wir überlegten, ob das schon Nordlichter sein könnten. Ständig haben wir ein Probefoto gemacht. Es war aber noch nichts zu sehen. Allmählich wurde es kalt und die Motivation sank. Aber dann: „Guck mal siehst du die Wolke da? Die bewegt sich so komisch. Ist das ein Nordlicht?“

Schnell wurde die Kamera wiederaufgebaut und ein Probebild geschossen. Tatsächlich, die Wolke ist grün. Wir haben uns gefreut, wie zwei kleine Kinder über ein Eis. Nach einigen Bildern wurden die Lichter immer stärker und wir konnten die Schönheit mit bloßem Auge erkennen. Ein komisches Gefühl, es kribbelte im ganzen Körper. Wir machten viele Bilder und sahen kurzfristig sogar ein kleines bisschen Lila am Himmel. Für einen kurzen Moment waren die Lichter sogar so intensiv, dass wir Fotos mit dem Handy machen konnten. Wir waren so fasziniert, dass wir glatt die Zeit vergessen hatten. Wir waren schon über 3 Stunden dort und hätten auch noch länger bleiben können. Doch das Wetter wollte nicht mehr. Wolken zogen auf und es fing an zu schneien. Wir versuchten es am nächsten Abend noch einmal. Trotz sternenklarer Nacht haben wir keine Polarlichter mehr gesehen.

Es gehört auch immer etwas Glück dazu. Wir sind uns aber sicher, dass werden nicht unsere letzten Polarlichter gewesen sein.

Bless!

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